Freitag, 12. September 2014

Hier ist Cooper!


Erstmals sind wir uns am 30. August in Boxberg begegnet. Mein Frauchen stammt aus Masuren, ich aus Bilbao.
In Würenlos, Schweiz beginnen wir jetzt ein  gemeinsames Leben.

Endlich öffnete sich nach 13stündiger Fahrt aus Barcelona die Türe des Tiertransporters.
"Cooper" rief eine helle Stimme und trug mich vom engen Käfig an die frische Luft.
Sofort legte mir jemand ein Halsband um und streichelte mein klopfendes Herz.
"Laufen sie mit ihm durchs Gehege", empfahl die Stimme. Kreuz und quer stürmte ich durch
die Gegend, wusste nicht wohin. Erneut legte sich die Hand vom Ende der Leine auf mein klopfendes Herz,
wieder und wieder, bis mir bewusst wurde: Diesen Geruch muss ich mir einprägen.
Plötzlich stand ein Schälchen mit köstlichem Fleisch vor mir. Gekochtes Hühnchen,
Was für ein Geschenk! Die nun schon bekannte Stimme sagte:
"Komm Cooper, wir zeigen dir den Wald. " Andrzej kam dazu. Mit ruhiger weicher Stimme
hockte er sich zu mir und sagte: "Cooper, ich liebe dich, seit dem ich dich im Juni im Internet sah."
Mit soviel Verheissung torkelt ich hinter den beiden her. Dichtes Buschwerk kam in Sicht, Bäume
aus denen merkwürdigen Geräusche drangen. Sie machten mir Angst. Plötzlich fühlte ich unter meinen Pfoten
dichtes weiches Gras. Ich konnte nicht anders, musste mich einfach hin- und her rollen, nach zwei Jahren Leben
auf Erde und Steinen im Gehege von Barcelona

Mit tausend neuen Eindrücken kehrten wir zum Parkplatz zurück. Ich sprang gleich in den offenen Kofferraum
und rollte mich müde zusammen, die beiden Stimmen ständig im Ohr.
Nach drei Stunden Fahrt kamen wir im neuen Zuhause an.
Ich fürchtete hinein zu gehen, blieb beharrlich auf der Fussmatte sitzen. - "Komm Cooper, ich zeige dir deinen Garten", sagte Andrzej.
ein Vielfaches höher als ich, Bambus,  dichte Gräser, Hibiskussträucher, Rosenbüsche und Sommerflieder über den Hang verteilt,
bis zum Wald hinauf. Die beiden neuen Freunde blieben in Sicht, während ich das Terrain untersuchte.
Am besten gefiel mir der Teich, in dem ich meine Füsse kühlen konnte. Auf der anderen Seite der Hecke
bellten unsichtbar drei Schnauzerdamen. - "Mach dir nichts daraus, das wird so bleiben", sagte Frauchen, "die haben immer etwas zu meckern."

In der Wohnung, zog es mich sogleich in die Küche. Ein wundervoller Ort. Er ist mit keinem anderen Platz zu vergleichen und wird mein Zentrum bleiben.