Samstag, 21. Januar 2023

Grüße von Siggi

 Liebes TiS-Team,


seit Samstag ist Siggi, nun Asmo zu unserem Rudel gestoßen. 
Der erste Welpe und der erste Galgo unseres Lebens.

Wir sind von unserer mittlerweile 17 jährigen Podencodame und unserem 12 jährigen Ratonerorüden von TiS bereits mit sofortiger Stubenreinheit, bedingungsloser Zuneigung und tiefer Freundschaft verwöhnt worden und dachten, dass es mit einem Welpen definitiv anspruchsvoller werden wird.

Doch weit gefehlt! 

Auch Asmo hat sich auf der Stelle in unser drei Zweibein und vier Vierbeinrudel eingefügt. 
Er ist einfach wunderbar und hat alle Herzen des Hauses im Sturm erobert. 
So sanft, lustig und schlau, einfach unbeschreiblich.

Vielen Dank für Eure unermüdliche Arbeit, diesen wundervollen Geschöpfen ein schönes und artgerechtes Leben zu ermöglichen!

Vielen Dank auch, dass Ihr das Glück meiner Familie stetig vergrößert! 

Aber vor allem, dass ihr den Tieren zuliebe, die traurigen, brutalen und oft widerwärtigen Begebenheiten ertragt und ihnen trotzt!

Herzliche Grüße aus dem Taunus von Stefano, Paul, Lovis ( Shalina), Carlo ( Benjan) Ilvie (aus Rumänien), Asmo (Siggi) und Martina










Donnerstag, 12. Januar 2023

Update: Kim ist in ihrem Zuhause angekommen!

 Nie wieder einen Malinois! Nein, kommt nicht in die Tüte! Auf gar keinen Fall!Schon gar nicht im Haus! Schon gar nicht einen Mali aus dem Tierschutz!


Und???

Was haben wir heute als vierten Hund?

Einen MALINOIS!!!🙈

Aus dem Tierschutz!🤩


KIM

Mein Mann Uli(62,Polizist), in seiner Pause am Computer, guckt nach einem Mali.

Er kommt nach Hause und sagt: Sie heißt Kim und ist ca. 1,5 Jahre alt.

???

Und ich sofort: Und ist ein Malinois! Ich kenne ja meinen Mann. NIEMALS,NEIN!

Guck sie dir doch mal an…..

Ok, da waren wir auch schon in Celle bei Tina Hoth😁.

Nach ca. gefühlten 10 Minuten und etlichen Schnappatmungen wollten wir eigentlich diesen pubertären Mali wieder verlassen, aber irgendetwas im Inneren sagte uns, nein wir bleiben noch…


So, jetzt ist sie seit dem 11.12.22 bei uns und sie bleibt auch bei uns🥰.

Kim ist super von Tina Hoth für ein Leben bei uns vorbereitet worden, vielen Dank dafür👏.

Klar hatten wir anfängliche Schwierigkeiten mit ihr (alles tierische auf 2 oder 4 Beinen wollte sie jagen oder gefühlt fressen), aber sie hat die Erfahrungen mit ihnen selber gemacht.

Alles gut, bis auf Katzen.

Das kriegen wir gemeinsam auch noch hin.

Die Kim ist der perfekte Hund für uns. Wir hoffen für alle Sparten in denen wir uns bewegen, dass sie das mit Spaß an der Freud gut meistert. Eine große Herausforderung wird für sie die Trüffelsuche werden, aber wir sind sehr zuversichtlich (bei der Spürnase).

Kim hat gemerkt, dass wir Malinoisverstand haben.

Sie hat irgend einen versteckten Schalter umgelegt. Im Haus, draußen und im Freundes/Familienkreis benimmt sie sich ganz gut. Klar, hin und wieder muss man noch feilen.

Also:

Kim ist unser Jackpot ! ! !

Sag niemals NIEMALS 😁 


LG KIM,Tanja und Uli















KIM SAMMELT FREMDEN MÜLL AUS UNSEREM GRABEN👏








Samstag, 7. Januar 2023

Kim - Spontan Pflegestelle werden, kann ganz schön anstrengend sein!


Im Herbst hatte ich für Tiere in Spanien die Organisation der Vorkontrollen übernommen und mich relativ schnell eingearbeitet.

Die erste Vorkontrolle, die ich gesucht hatte, war für Malihündin Kim. Auch noch gerade für einen jungen Malinois! Naja, es fand sich auch eine Vorkontrolle. Sie fiel positiv aus. 

Kim sollte also nach Bayern ziehen zu zwei vorhandenen verträglichen Hundedamen und einem Herrn mit viel Hundeerfahrung.

Der Tag des Transportes war gekommen. Kim wurde in Bayern abgeholt und der Transport fuhr weiter Richtung Norden. Der Transport war noch nicht in Norddeutschland angekommen, da meldete sich Sabine. Kim sollte nach nur einer Stunde im neuen Zuhause sofort wieder weg. Der neue Halter wollte sie ins nächste Tierheim bringen. Bei der Zusammenführung der Hunde wurden wohl Fehler gemacht und die Verträglichkeit der vorhandenen Hunde offenbar falsch eingeschätzt. Es kam zu einer Beißerei und Kim wurde separiert.

 Wir besprachen, welche Möglichkeiten wir haben… eigentlich keine! Also besprach ich das kurz mit meinem Mann, der nicht gerade begeistert war, denn bei uns lebte ja nunmal auch Knurrwurst Funny. Wir entschieden uns dann trotzdem spontan, dass Kim zu uns kommen sollte.

Kim wurde am nächsten Tag von einem Fellnasentaxi von Bayern in die Lüneburger Heide gebracht.

Wir bekamen einen Hund, der freundlich war, aber komplett durch den Wind und einige dicke Schrammen von der Beißerei davongetragen hatte.

Ihre Ankunft hatten wir so organisiert, dass wir Kim am Auto in Empfang nahmen. Das Wetter spielte nicht so richtig mit. Ein heftiges Gewitter war ein paar Minuten vor Kims Ankunft gerade abgezogen, aber Sonnenschein hatten wir trotzdem nicht. Mein Mann blieb mit ihr unterm Carport stehen, bis ich unsere Hunde fertig gemacht hatte. Damit die Zusammenführung mit unseren Hunden nicht auch im völligen Desaster endet, gingen wir erstmal gemeinsam mit allen 4 Hunden angeleint eine große Runde. 

Mit unseren Hunden ging es soweit gut. Kim zeigte sich durchaus als verträglich.




Die nächsten Tage waren recht chaotisch. Kim kannte kein Leben im Haus und auch keine Kommandos. Zudem war sie, typisch Malinois, extrem aktiv. Durch die Wohnung bewegte sich Kim nur im 5. Gang… langsam und in Ruhe gab es für sie nicht! Zudem konnte sie alles gebrauchen, vom Türstopper bis zur Klopapierrolle. Ein junger Hund eben! Die Kaffeetasse auf dem Wohnzimmertisch stehen lassen gehörte der Vergangenheit an, denn Frau Knalli-Mali bediente sich auch am Kaffee.

Das alles gefiel unseren Hunden gar nicht. Die alte Buffy bekam regelrecht Angst vor Kim und fing an zu zittern, wenn Kim aufdrehte und über alle mit Vollgas hinwegsprang. Bolle wurde von Kim deutlich dominiert und wusste sich nicht selbst zu helfen und Funny, unser kleiner Kontrolletti, konnte mit der Unruhe auch nicht gut umgehen und quittierte Kims Verhalten mit lautstarkem Gebell.

Nun zeigte sich in den nächsten Tagen, dass Kim nicht nur nicht wusste, wo sie mit ihrer ganzen Energie hinsollte, sondern so gestresst war, dass sie lautstark kreiselte und eine Form der Autoaggression zeigte. Sie biss sich selbst immer wieder in ihre eigene Flanke. Zudem hatte sie nicht nur den Hunden, sondern auch uns gegenüber ein recht distanzloses und pöbeliges Verhalten. Im Garten nahm sie Anlauf und sprang uns mit offenem Fang in die Schulter, rempelte uns an und kaute immer wieder heftig auf unseren Unterarmen rum. In kürzester Zeit waren meine Arme blaugekaut. 

Auf Spaziergängen biss sie oft heftig in die Leine und zerrte daran, wenn ihr der Spaziergang zu langweilig erschin. Ein regelrechter ADHS-Hund, der irgendwie lernen musste runter zu kommen.




Runter kommen war gar nicht so einfach, denn Kim kratzte sich ständig am Kopf. Bei diesem zappelnden Hundetier die Ursache zu finden war eine Herausforderung. Flöhe waren es nicht. Am Kopf anfassen war kaum möglich. Trotzdem gelang es mir dann nach ein paar Tagen die Ursache zu finden. Eine beidseitige Ohrenentzündung. Wenn man viele Tiere hat, hat man so einige Medikamente da. Also kurz Sabine Bescheid gesagt und das Surolan ausgepackt. Nur mit Trick 17 und viel Gekuschel gelang es mir die nächsten Tage immer wieder das Medikament in Kims Ohren zu bekommen. Dieses hüpfende Känguruh wollte einfach nicht still halten. Sie erwies sich als extrem kopfscheu, was vermutlich auch mit den Bissverletzungen im Kopfbereich zu tun hatte. 

Nun zeigte sich Kim auch sehr gelehrig! Ich übte mit ihr vom ersten Tag an fleißig die gängigen Grundkommandos mit Hör- und Sichtzeichen und alle Regeln, die bei uns so üblich sind (z.B. erst fressen, wenn ich den Napf freigebe). Ins Wohnzimmer hatte sie nur einmal gepinkelt und sofort begriffen, dass man draußen sein Geschäft erledigt. Sie lernte alles in Kürze und zeigte sich auch überhaupt nicht futterneidisch. Um sie zu beschäftigen übte ich mit ihr, den Futterbeutel zu apportieren. Das half auch auf den Spaziergängen sie vom Leine beißen abzuhalten. Ich ließ sie den Beutel tragen und immer mal suchen. Kim hatte Spaß am Lernen und konnte vom Üben kaum genug bekommen. Es gelang mir nun auch mit Gesten Kimi auszubremsen und in ein Sitz auf Distanz zu bekommen, wenn sie wieder mal mit Anlauf angeflogen kam. So lernte sie uns nicht mehr anzupöbeln.




Ich bin rottweilererfahren, hab den kleinen Beißer Funny mit viel Arbeit gut hinbekommen und lief nun trotzdem mit Kim echt auf dem Zahnfleisch, mein Mann ebenso! So toll Kim neues lernte, so schwierig war es mit ihren Überprungshandlungen und der Autoaggression. 

Ich kontaktierte recht früh Sabine, weil ich mir nicht sicher war, ob  ich alleine ohne Trainer dieses massive Fehlverhalten  in die richtigen Bahnen lenken kann. Ich bekam einen Trainer für schwierige Hunde genannt. Und las auf der Seite die Preise. Der Transport zu hatte den Verein schon eine Stange Geld gekostet. Ich kontaktierte dann eine Trainerin, bei der ich bisher immer mit meinen eigenen Hunden war. Frauke kennt diese Rasse gut, hatte selbst Tervueren und hat auch mit Malis gearbeitet und konnte mir so einige Tipps geben, die mir echt geholfen haben. Also entschied ich mich erstmal alleine weiter zu machen. In regelmäßigen Abständen hatte ich mich bei Frauke gemeldet und Bericht über Erfolg und Misserfolg erstattet.

Die schlechtesten Ratschläge bekamen wir dann gern ungefragt unterwegs von völlig Fremden oder auch anderen Hundehaltern, die noch nie wirklich mit einem schwierigen Tierschutzhund gearbeitet hatten, aber genau wussten, dass diese Rasse, trotz der Stressanfälligkeit Druck braucht oder einfach „scheiße“ ist…. Nun ja, wer kennt das nicht.

 Ich übte wegzuhören, denn sowas half weder mir noch Kimi! Stress mit Druck zu bekämpfen, sagt einem ja schon der gesunde Menschenverstand, kann ja keinen Erfolg bringen. In der Ruhe liegt die Kraft!










Die Distanzlosigkeit von Kim gegenüber meinen Hunden war für diese schon nach kurzer Zeit nicht länger hinnehmbar. Daher trennte ich die Hunde, um Ruhe ins Rudel zu bekommen. Kim kam in den Flur und meine ins Wohnzimmer. So verbrachte ich nun irgendwie echt viel Zeit im Flur. Da Kim überhaupt nicht zur Ruhe kam, brachte ich sie zeitweise zur Ruhe (besonders nach dem Fressen) indem ich sie in die große Hundebox schickte und ihr dort den Kong mit Leberwurst füllte. Sie ging gern und problemlos in ihre Box. Dort lernte sie dann einfach liegen zu bleiben und durch das Gekaue und Gelutsche auf dem Kong verarbeitete sie alles Neue. Sie kam dort auch einfach mal runter. Kim gab sich viel Mühe alles richtig zu machen, stand sich aber oft durch ihr Temperament selbst im Weg. 

Ich schreib ein neues Update für die Homepage und schreib diverse Vermittlungsseiten speziell für diese Rasse an, um die Vermittlungschancen für Kim zu erhöhen. Zudem traile ich bei K9 und versuchte über diese Kontakte für Kim Leute zu finden, die sie mit Nasenarbeit (z.B. Trailen, Rettungshundearbeit oder ZOS) auslasten wollen.




Lernen funktioniert eben nicht geradlinig. Man macht drei Schritte nach vorn und dann wieder zwei zurück. Man muss aber sagen, dass Kim niemals böse war. Sie wusste nur nicht wohin mit sich und hatte schlichtweg nicht gelernt eine vernünftige Distanz zu Mensch und Tier einzuhalten. Für Kims Auslastung stand nicht das von vielen Hundehaltern propagierte „Auspowern“ im Vordergrund, denn das hätte sie noch mehr hochgefahren. Für Kim war wichtig, dass sie Ruhe lernt und über Kopfarbeit (Nasenarbeit, Suchspiele,…) ausgelastet wird. Ich habe mich auf Spaziergängen mit ihr auch einfach mal auf eine Bank gesetzt und Kim zum Nichtstun genötigt. Das fand sie erst merkwürdig. Sie probierte aus, ob sie lieber auf der Bank oder unter der Bank sitzen wollte und versuchte die Bank anzuknabbern. Dann verstand aber schnell was ich wollte und blieb einfach mal liegen.

Zudem hab ich ihr versucht zu fremden Hunden, Treckern und Autos, Menschen, etc. den Abstand zu gewähren, den sie für sich braucht. Es macht keinen Sinn einen stressanfälligen Hund in die Überforderung zu zerren, um ihn dann zu schimpfen! Wir gingen auch gezielt mit anderen Hunden gemeinsam spazieren und blieben an der Pferdewiese einfach mal stehen, damit sie das alles für sich einordnen konnte.

Kims Jagdtrieb war unterwegs sehr ausgeprägt, was sich zeigte, wenn ein Eichhörnchen oder eine Katze vor uns den Weg kreuzte. Von unseren Hühnern und Enten zuhause hinterm Zaun ließ sie sich aber durchaus abrufen. Mit der Zeit lernte sie aber, dass man nicht bei jeder Katze und jedem Reh in die Leine springen musste.




Kim machte stetig Fortschritte. Auch wenn ich zugeben musste, dass es sich anfühlte als ob bei uns eine Horde Elefanten eingezogen war, mochte ich Kimi irgendwie echt total! Funny mochte Kim hingegen so gar nicht. Als Funny sie großspurig einmal in die Schranken weisen wollte und ich nicht richtig aufgepasst hatte, ließ sich Kim dann doch nicht die Butter vom Brot nehmen und griff von oben über die sich drehende Funny mit dem krönenden Erfolg, dass Funny ein Loch im Pelz hatte (in Herzform… merkwürdige Mali-Liebe). Das kommt davon, wenn man sich als Zwerg mit großen Hunden anlegt. Also ab zum Tierarzt und das schlechtgelaunte Dackeltier zusammentackern lassen. Eigentlich sollte Funny langsam wissen, dass sich andere Hunde auch mal wehren. Eine Bekannte meinte zu mir, „Tja, nun weiß Funny auch mal wie es ist, wenn plötzlich ein Arschloch einzieht!“…. Sehr zutreffend!





Nun warteten wir auf Anfragen für Kim und ich dachte anfangs schon, dass sich für Kim sicher niemand melden würde. Meine Annahme war falsch! Es gab eine ganze Menge Interessenten. Da waren die, die ich echt für fähig hielt mit einem Hund wie Kim umgehen zu können. Die sagten aber ab, vermutlich weil sie ganz genau wussten, dass dieser Hund echt Arbeit ist, quasi ein Fulltimejob. Das war echt enttäuschend! Und dann gab es noch diese anderen Anfragen. Ich fragte mich bei einigen ernsthaft, ob die sich nur Fotos angeschaut haben, oder auch mein Update gelesen haben. Manchen der Interessenten hätte ich vermutlich nicht einmal einen Hamster vermittelt. In den Gesprächen wurde mir oft schnell klar, dass es einigen Leuten nur darum ging einen Hund zu haben, der cool aussieht und was hermacht, quasi ein hübsches Sportgerät. Malinois sind ja nun einmal gerade eine echte Modeerscheinung, leider! Es ging nicht darum Kims Wesen zu verstehen und schon gar nicht um auslastende Kopfarbeit! Da kann ich nicht guten Gewissens eine Kim hingeben, denn ich muss ja damit rechnen, sie in Kürze wieder zu bekommen, im schlechtesten Fall mit einem Beißvorfall. Das war ja nun so gar nicht mein Ziel.

Also gut, weiter auf vernünftige  Anfragen warten und fleißig weiter mit Kimi trainieren. Die Autoaggression wurde mit der Zeit immer weniger, war aber noch nicht völlig verschwunden. Kimi wurde immer ruhiger. Sie benahm sich nun einfach nur noch wie ein normaler aktiver Junghund. Mit dem richtigen Training würde aus Kim eine echte Perle werden. Irgendwann kam dann doch die Zeit in der die Überlegung im Raum stand sie anzutrailen, denn wenn sich kein gutes Zuhause findet, sind wir im Zweigfelsfall halt mal wieder Pflegestellenversager. Und dann wird aktiv getrailt oder ich hätte mich ins ZOS eingearbeitet.

Nun gut, wir suchten für Kim die Nadel im Heuhaufen! Ein Für-immer-Zuhause in dem es kein Ausprobieren am Hund gibt und das Tier dann wieder abgeschoben wird. Denn ein Hin- und Herreichen macht auch was mit der Hundeseele, das scheinen manche Leute zu vergessen. Ein Zuhause mit souveränen Menschen, die Trainingserfahrung haben und dem Hund Sicherheit geben.

Was soll ich sagen, es meldete sich tasächlich nicht nur der Heuhaufen, sondern plötzlich auch die Nadel! 

Es kam eine Anfrage rein, die echt überzeugend klang. Malierfahrung, Nasenarbeit, kein Schutzdienst… Wir vereinbarten einen Termin, damit die Interessenten Kimi kennen lernen konnten. 

Allerdings war das erste Zusammentreffen mit Kim nicht gerade super. So einige Leute wollten schon Kim kennenlernen und jedes Mal reagierte sie mit noch mehr Stress, wenn sie wartende Leute vor der Haustür stehen sah, die von ihr was wollten. Zudem hatte sie zu mir in den fast zweieinhalb Monaten, die sie hier war, schon eine extrem starke Bindung aufgebaut.

Tanja und Uli kamen extra aus dem Münsterland angefahren und Kim gebärdete sich wie ein Monster. Na toll! Ich hatte Kim selbst an der Leine und wir gingen gemeinsam los. Sie knurrte die beiden an und sprang in die Leine. Sie zeigte die bekannten Übersprungshandlungen, die eigentlich schon Geschichte waren und biss zerrend in die Leine. Super…. Ich dachte schon, das können wir gleich vergessen!

Wir gingen ein Stück und die beiden wollten dann doch, als Kim sich etwas beruhigt hatte, die Leine mal übernehmen. Es zeigte sich, dass Kim sich zwar immer nach mir umdrehte, aber ruhiger wurde, je mehr Abstand ich zu Tanja hielt, die Kim an der Leine führte. Die beiden hatten wirklich ein gutes Händchen für den Hund und strahlten viel Ruhe aus. Es wurde kein übermäßiger Druck auf Kim aufgebaut.

Ich überlegte kurz und entschied, dass es besser ist, wenn die beiden allein mit Kim weiter spazieren gingen. Im schlechtesten Fall reißt sich Kim los und kommt zu uns nach Hause gelaufen. Ich ging auch nicht davon aus, dass sie mir den Hund klauen würden, denn ich hab eine ganz gute Menschenkenntnis. Zudem ist Uli Polizist und sein Auto stand in meiner Einfahrt. 

Es gab schon einige Interessenten, denen hätte ich Kimi sicher nicht alleine mitgegeben.

Die beiden mit Kim allein zu lassen, war eine gute Idee, denn kaum war ich außer Sicht, orientierte sich Kim an den beiden und zeigte sich von ihrer liebenswürdigen Seite! Dann kamen sie mit Kim zufrieden und entspannt zurück. Es wurde um einige Tage Bedenkzeit gegeben. Nach 5 Tagen kam dann der Anruf, dass die beiden sich für Kim entschieden hatten. Jackpot für Kimi! Ich organisierte eine Vorkontrolle, die auch überaus positiv ausfiel.

Die beiden leben auf einem Hof mit vielen anderen Tieren. Da Kim nun aus organisatorischen Gründen erst drei Wochen später umziehen sollte, nutzte ich die Zeit, Kim vernünftig an einen Maulkorb zu gewöhnen. Diesen trägt sie mittlerweile ohne Probleme. Das erleichtert die Zusammenführung mit den 3 kleineren alten Hunden, sowie mit den Pferden, Schafen, Ziegen, Katzen, Puten und Hühnern um einiges, denn Jagdtrieb ist eben bei dieser Rasse vorhanden. So kann man immer nach Situation den Hund sichern. Kimi ist dort überall dabei und soll lernen auf den Pantagen Trüffel zu suchen. Das ist genau die Arbeit, die Kim braucht.








Am 10. Dezember habe ich dann Kimi mit einem lachenden und einem weinenden Auge selbst ins Münsterland gefahren und mich dort selbst überzeugen können, dass es ein ganz tolles Zuhause bei ganz tollen Menschen ist.

Mittlerweile habe ich auch ein paar Rückmeldungen bekommen. Kim hat sich gut eingelebt. Die Autoaggression und das Kreiseln sind Geschichte. Sie ist nun endlich angekommen. Tja, zu jedem Topf gibt es tatsächlich ein passendes Deckelchen, wobei ich Kim anfangs echt für eine Auflaufform gehalten hab!