Akai - Adoption ins Glück
Darf ich Ihnen vorstellen: Akai, ein ca. 1,5 Jahre alter Berger
Blanc Suisse Rüde; das neue Mitglied im Pascher Rudel! Ich lade Sie ein,
Akai und mich durch die nächsten Monate über seine
Vermittlung bis zur Eingewöhnung in seine neue Familie zu begleiten.
Es würde mich freuen, wenn ich Ihnen durch diesen Bericht zeigen
könnte, wie schön und wertvoll es ist, sich für ein Tier aus
dem Tierschutz zu entscheiden.
7.8.2013
Vor wenigen Wochen habe ich Akai auf der Website des deutschen
Tierschutzvereins "Tiere in Spanien e.V" entdeckt und mich anhand der
Fotos und der ehrlichen Beschreibung seines Verhaltens dazu
entschieden, ihn über den Verein aus einem Tierheim in Barcelona zu
adoptieren. Im Unterschied zu Vereinen, in denen die Beschreibung des
Tieres manchmal mehr als dürftig ist und auf die
Ankunft der Tiere mitunter monatelang gewartet werden muss, vom
teilweise schlechten Gesundheitszustand bis zu völliger
Unterernährung ganz zu schweigen, erfolgen bei "Tiere in Spanien e.V"
regelmäßige Transporte alle 4-6 Wochen und die Tiere befinden sich,
soweit als möglich, in einem sehr guten Gesundheitszustand, sind
tierärztlich untersucht, geimpft (Tollwut sogar mit einer
mehrjährigen Impfung), gechipt, entwurmt, kastriert, einem
Mittelmeertest unterzogen, sowie entfloht und gegen Zecken behandelt.
Der Ernährungszustand und der Zustand des Fells ist grundsätzlich
auffallend gut. Das Team des Vereins habe ich als sehr kompetent,
herzlich und unkompliziert erfahren.
Heute war es nun soweit und ich konnte Akai im Raum Stuttgart
abholen. Natürlich war der junge Mann erst einmal ziemlich aufgeregt,
hat sich aber schnell, zumal die Übergabe auf einem
eingezäunten Grundstück des Vereins an einem herrlichen Waldrand
gelegen, erfolgt ist, entspannt. Die meisten Hunde des Transports haben
ausgelassen miteinander auf der Wiese spielen können; ihre
begeisterten neuen Besitzer im Schlepptau. Von Stress bei den Tieren
war kaum etwas zu spüren, im Gegenteil habe ich mich wie auf einer
Hundewiese unter Hunden, die sich schon seit Jahren kennen,
gefühlt. Als ich die spielenden Hunde und die Menschen um sie herum
beobachten konnte, dachte ich, wie wichtig es doch ist, bei der Fülle an
Tierschutzvereinen die Spreu vom Weizen zu trennen und
darauf zu achten, nur von einem seriösen, professionellen Verein ein
Tier zu adoptieren.
Nach einem Spaziergang am Waldrand, einigen Happen gebratenem
Hähnchenfleisch und einer ordentlichen Schüssel Wasser ging es dann nach
Hause. Die Heimreise war für Akai ein wenig stressig, denn
offensichtlich ist er bei seinen ursprünglichen Besitzern in Spanien
keine Autos gewöhnt, wodurch ihn der Verkehr ziemlich beunruhigt hat.
Im eigenen Auto hat er sich sehr wohl gefühlt. Später,
Zuhause angekommen, habe ich ihn seinem Rudel vorgestellt und er hat
seine neue Wohnung samt Hundefreunden sofort ins Herz geschlossen,
völlig unkompliziert.
Aufgrund der langen Reise und der zwangsläufigen Nahrungsumstellung
hat sich Durchfall eingestellt, der aber sehr leicht unter Kontrolle zu
bringen war. In der Nacht hat Akai bereits neben
Frauchens Bett geschlafen und begonnen, sein neues Leben zu
genießen. Jetzt kann es mit der Eingewöhnung und der Ausbildung so
richtig beginnen!
11.9.2013
Mittlerweile ist Akai 4 Tage bei uns. Er ist völlig stubenrein, nachdem er gelernt hat, wo er seine Geschäfte verrichten soll; beherrscht SITZ und HIER bis zu mittlerer Ablenkung und hat sich völlig ins Rudel eingefügt, was am Anfang etwas holprig war, da er offenbar noch nie erfahren hat, von einem Menschen richtig geführt zu werden. Er musste lernen, dass ich bestimme, wie im Rudel miteinander umgegangen wird, dass es nicht erlaubt ist, aus der Futterschüssel der anderen Hunde zu fressen, sie aus ihren Hundebetten zu vertreiben oder deren Spielzeug in Beschlag zu nehmen. Völlig neu war für ihn, Korrekturen durch körperliche Bewegungseinschränkung und dergleichen zu erfahren. Er war ein kleiner Macho, der in Spanien offenbar gewöhnt war, seinen Willen gegenüber Menschen durchzusetzen. Da Körpersprache die einzige Kommunikationsform seitens des Menschen ist, die der Hund optimal versteht, war die Rudelführung sehr schnell geklärt und Akai sucht bereits z.B. durch Blickkontakt meine Zustimmung in unklaren Situationen. Super, genau so soll es sein!
Mittlerweile ist Akai 4 Tage bei uns. Er ist völlig stubenrein, nachdem er gelernt hat, wo er seine Geschäfte verrichten soll; beherrscht SITZ und HIER bis zu mittlerer Ablenkung und hat sich völlig ins Rudel eingefügt, was am Anfang etwas holprig war, da er offenbar noch nie erfahren hat, von einem Menschen richtig geführt zu werden. Er musste lernen, dass ich bestimme, wie im Rudel miteinander umgegangen wird, dass es nicht erlaubt ist, aus der Futterschüssel der anderen Hunde zu fressen, sie aus ihren Hundebetten zu vertreiben oder deren Spielzeug in Beschlag zu nehmen. Völlig neu war für ihn, Korrekturen durch körperliche Bewegungseinschränkung und dergleichen zu erfahren. Er war ein kleiner Macho, der in Spanien offenbar gewöhnt war, seinen Willen gegenüber Menschen durchzusetzen. Da Körpersprache die einzige Kommunikationsform seitens des Menschen ist, die der Hund optimal versteht, war die Rudelführung sehr schnell geklärt und Akai sucht bereits z.B. durch Blickkontakt meine Zustimmung in unklaren Situationen. Super, genau so soll es sein!
Akai konnte bereits nach zwei Tagen allein Zuhause bleiben. Das ist
eine ganz erstaunliche Leistung bei Hunden, die bereits einmal erlebt
haben, verlassen worden zu sein. In diesem Bereich war
das Training Standard und einfach. Umso intensiver wird die Arbeit
an Akais Verkehrsangst werden. Paradoxerweise liebt er das Autofahren an
sich, bekommt aber große Angst, sobald Gegenverkehr
auftaucht. Er erweckt den Eindruck, als habe er Angst, von den
entgegenkommenden Autos angegriffen zu werden. Sind wir zu Fuß
unterwegs, vertraut er meiner Führung bereits so weit, dass er seine
Angst halbwegs verarbeiten kann. Hier liegt im Bereich der
systematischen Desensibilisierung noch einiges an Arbeit vor mir.
Hinweis: Leinenbeißen: Bei manchen Hunden ist das Leinenbeißen
schlicht und ergreifend flegelhaftes Verhalten. Akai z.B. beißt an der
Leine herum, wenn er mit einer Stresssituation überfordert
ist. In seinem Fall ist das Beißen eine Übersprungshandlung aus
nervlicher Überforderung. Hüten Sie sich, wenn Ihr Hund in irgendeiner
Weise unerwünschtes Verhalten zeigt vor Pauschal- und
Fernratschlägen anderer Hundehalter und sogenannter Experten.
Pauschalratschläge wie: "Wenn der Hund in die Leine beißt, tu dies oder
das...!" sind im Hundeverhaltenstraining in der Regel
Unsinn, weil immer auf die Ursachen des unerwünschten Verhaltens im
Einzelfall eingegangen werden muss. Wie Sie sehen, können die Ursachen
sehr unterschiedlich sein und müssen daher auch
unterschiedlich gehandhabt werden.
Um Akai im Freilauf auch beim unerwarteten Auftauchen eines
Fahrzeuges sicher handeln zu können, hängt er derzeit noch an der
Schleppleine. Diese Leinenform ist grundsätzlich beim Abruftraining
sehr hilfreich, weil der Hund einen großen Bewegungsspielraum hat,
gleichzeitig der Hundeführer seinen Hund bei Bedarf aber "durch auf die
Leine steigen" jederzeit stoppen kann und das
Kommando HIER auch aus der Distanz durchsetzen kann. Der Hund weiß
also, dass der Hundeführer ihn auch auf Distanz unter Kontrolle hat.
Dadurch wird die typische Situation insbesondere beim
klassischen Abruftraining unter Verwendung von Futter vermieden,
dass der Hund nur dann kommt, wenn er gerade nichts besseres vor hat.
So wirkungsvoll Schleppleinentraining auch ist, es will gelernt
sein. Ebenso wie das Führen an einer Lauf-, bzw. Flexileine, das Hund
und Besitzer viele Vorteile bringt, wenn zuvor der richtige
Umgang mit der Leine gelernt wurde. Ich selbst liebe die Flexi und
verwende sie täglich. Sollten Sie einen Windhund besitzen, ist der
richtige Umgang mit der Flexi besonders wichtig, da Windhunde
durch ihre immense Geschwindigkeit beim unerwarteten Starten ihre
Besitzer am hinteren Ende der Flexi regelrecht durch die Luft schleudern
können. Auch grobe Verletzungen des Hundes sind bei
einem nicht professionellen Umgang mit der Flexi möglich. Windhunde
sollten übrigens absolut niemals an der Schleppleine
geführt werden, denn die am Boden nachschleifende
Schleppleine ist beim plötzlichen Durchstarten des Windhundes
mitunter nicht mehr kontrollierbar und kann zu schlimmsten Verletzungen
führen.
http://www.praxis-doktorpascher.at/
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