diesen tollen Text habe ich gestern von Pflegefrauchen Stevie und Pou bekommen, einfach mal lesen, ist schön! Wahrscheinlich kennen ihn einige, ich kannte ihn nicht.
Nur ein Hund...
.........Von Zeit zu Zeit sagen Leute zu mir „wach auf, es ist nur ein
Hund!“ – sie verstehen nicht, warum man diese Wege zurücklegt, so viel
Zeit und Gefühle investiert, oder die Kosten auf sich nimmt, die „nur
ein Hund“ mit sich bringt.
Manche meiner stolzesten Momente verdanke ich „nur einem Hund.“
Viele Stunden sind vergangen in denen meine einzige Gesellschaft ...
„nur ein Hund“ war,... aber ich fühlte mich nicht ein einziges Mal
missachtet oder allein. Einer meiner traurigsten Momente wurden durch
„nur einen Hund“ hervorgerufen und an dunklen Tagen war es „nur ein
Hund“, dessen freundliche Berührung mir Wohlbefinden und die Stärke, um
den Tag zu überstehen, brachte.
Falls du auch denkst, es ist „nur ein Hund“,dann wirst du vermutlich
auch Sätze kennen, wie „nur ein Freund“, „nur ein Sonnenaufgang“ oder
„nur ein Versprechen“.
Es ist „nur ein Hund“, welcher das wesentliche aus Freundschaft,
Vertrauen und purer unverfälschter Freude in mein Leben bringt. „Nur ein
Hund“ ruft in mir das Mitleid und die Geduld hervor, die mich zu einem
besseren Menschen macht. „Nur ein Hund“ bringt mich dazu früh
aufzustehen, lange Spaziergänge zu machen und sehnsüchtig in die Zukunft
zu blicken.
Deswegen ist es für mich und den Menschen wie ich es bin eben nicht „nur
ein Hund“, sondern eine Verkörperung aller Hoffnungen und Träume für die
Zukunft, geliebte Erinnerungen und der pure Genuss der Gegenwart. „Nur
ein Hund“ zeigt was gut an mir ist und lenkt meine Gedanken ab.
Ich hoffe, die anderen Menschen können eines Tages verstehen, dass es
nicht „nur ein Hund“ ist, sondern etwas, das mir Menschlichkeit verleiht
und mich zu mehr macht als nur „ein Mensch“.
Also wenn du das nächste Mal den Satz „nur ein Hund“ hörst, dann lächle,
weil sie es „nur“ nicht verstehen. Wenn du in seine Augen blickst, lässt
du all deine Ängste, Sorgen, Traurigkeit und Probleme zurück, denn Hunde
geben uns die Flügel, die wir nicht haben und niemals haben werden.
Richard Dehmel (1863-1920)